Lebensgefahr beim Zahnarzt

Wir stellen Euch hier in wenigen Wochen gute und wichtige Informationen zur Verfügung. In der Zwischenzeit bitten wir Euch, folgende Seite einmal anzusehen:

>>> http://dirtydentistry.info/home-g.htm

Zahnärzte haben gewöhnlich keine (teuren) Desinfektionsgeräte für das eingesetzte und zerstäubte (!) Wasser eingebaut. Sie sparen hier wissentlich auf Kosten Eurer Gesundheit.

In einer von der Universität Tübingen veröffentlichten Studie konnte in 80 % der Zahnarztpraxen Deutschlands schwere Keimbelastungen nachgewiesen worden, hier vor allem auch Pseudomonas A., Cepazia, Legionellen und andere unerfreulichen Keime, die den Gesundheitszustand eines Transplantierten recht schnell von "gut" zu "furchtbar" verändern können.

Bevor wir für Euch weitere, sehr gute Informationen und später auch eine Liste "keimbewusster Zahnärzte" hier für Euch zusammentragen, lest bitte noch folgenden Artikel aus "Zahnarzt" 5. J, Nr. 7:

Seit 40 Jahren ist bekannt, dass im wasserführenden System von Dentaleinheiten hohe Keimzahlen auftreten können. Bis heute ist das Problem aber nicht vollständig gelöst, wie etwa Prof. Dr. Hannelore Schmidt, Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität Leipzig, betont.

Die erhöhte Keimbelastung sowie das Vorkommen fakultativ pathogener Bakterien und Pilze stellen zum Beispiel für immungeschwächte Patienten ein erhöhtes Risiko dar. Unter anderem wurden im Wasser von Dentaleinheiten Pseudomonaden, Enterobakterien wie E. coli und Serratia marcescens, Staphylokokken und Legionellen gefunden.

"Die bisher vorliegenden Daten zur Kontamination von wasserführenden Systemen beziehen sich vor allem auf stichprobenartige Untersuchungen", so Dipl.-Biol. Jutta Demuth, Institut für Allgemeine Hygiene und Umweltmedizin der Universität Göttingen. Langzeitstudien gebe es hingegen kaum. Demuth untersuchte daher über einen Zeitraum von 20 Wochen die hygienisch-mikrobiologische Wasserqualität bei drei Sirona C1-Einheiten (Dtsch Zahnärztl Z 55, 2000, 104-108). Die Dentaleinheiten wurden mit dem Desinfektionsmittel Dentosept P (Hauptwirkstoff: Wasserstoffperoxid, 1,41%) betrieben. Das Mittel wurde einerseits als Konzentrat alle vier Wochen über das Wochenende und andererseits in verdünnter Form (1:100) kontinuierlich eingesetzt.

Gute Wirkung der Intensivdesinfektion

Vor der ersten Intensivdesinfektion mit dem Konzentrat fand sich sehr hohe Keimzahlen (über 10.000 koloniebildende Einheiten KBE/ml) in den wasserführenden Systemen. Auch Pseudomonas aeruginosa und Serratia marcescens traten in hoher Konzentration auf. Demuth: "Direkt nach der Intensivdesinfektion hingegen wiesen 25 der 27 Wasserproben Gesamtkeimzahlen von unter 10 KBE/ml auf. Serratia war nicht mehr nachweisbar, Pseudomonas nur in 9 Proben (in niedriger Konzentration)."

Bei der kontinuierlichen Desinfektion war die Wirkung schwächer ausgeprägt. Serratia marcescens und Pseudomonas waren in rund der Hälfte der Proben nachzuweisen, Legionella pneumophila in 4 von 32. Immerhin wären aber 83 Prozent der Proben als Trinkwasser durchaus geeignet gewesen. "Da die Intensivdesinfektion eine bessere Wirkung als die kontinuierliche Desinfektion zeigte, ist die Dekontamination mit dem Konzentrat in regelmäßigen Abständen zu empfehlen", so die Biologin.

Zur Bestätigung der Ergebnisse sollte laut Demuth eine Studie über einen längeren Zeitraum als 20 Wochen durchgeführt werden. "Für eine Gesamtbewertung des Einsatzes von Dentosept P ist auch die Wirkung auf Viren, anaerobe Bakterien und Pilze zu testen", so die Expertin. Darüber hinaus sollte man sich mit der Frage beschäftigen, welche (toxikologischen) Eigenschaften eine Gebrauchslösung hat, die hohe Mengen an Wasserstoffperoxid (Sollwert: 141 mg/Liter) enthält. Auch der Einfluss des Desinfektionsmittels auf technische Parameter (Funktionsfähigkeit von Ventilen und Instrumenten) wäre zu prüfen.

Steriles Wasser

Bezüglich der Wirkung von Ozon liegen Ergebnisse einer Langzeitstudie von Filippi vor. Die Wirksamkeit des Gases wurde während acht Jahren an zwei Dentaleinheiten überprüft, wobei sich Ozon als sehr effektiv erwies: 89 Prozent der untersuchten Wasserproben waren keimfrei. Übrigens fordern einige Experten, zumindest bei chirurgischen Eingriffen steriles Wasser zu verwenden (C.L. Pankhurst et al.: Int Dent J 48, 1998, 359-368).

Dr. Peter Wallner
Zahnarzt, 5. Jg., Nr. 7

letzte Änderung: 07.09.2007