10. Die Ventilations- und Perfusionsszintigrafie

10.1 Eine Was?

Manchmal sind noch genauere Informationen über die Durchblutung und Belüftung  Deiner Lunge erforderlich. Dann kann es sein, dass der Arzt auf eine so genannte Ventilations- oder Perfusionsszintigrafie zurückgreift.

10.1.1 Lungenperfusionsszintigrafie

Durch diese Untersuchung bekommt der Arzt Auskunft in wie weit die  Lungenflügel noch arbeiten und die meiste Luft "ventiliert".

Eine sehr geringe Menge eines radioaktiven Medikamentes, eines so genannten Radiopharmakons, wird in Deine Armvene gespritzt, seltener als Kapsel geschluckt oder per Inhalationsgerät eingeatmet. Während der Injektion in die Armvene kommt es zu einem Hitzegefühl, welches sich langsam in Deinem ganzen Körper verteilt. In seltenen Fällen kann man das Zeug auch unter die Haut oder, bei einer Liquorraum-Untersuchung, in den Rückenmarkskanal injiziert.

Je nach Art des gewählten Radiopharmakons reichert sich dieses dann in dem Organ bzw. Gewebe an, das untersucht werden soll, und sendet Strahlen aus, die von der Gammakamera - so heißt die wirklich :o) - aufgenommen werden. Diese aufgenommenen Strahlen können in Verbindung mit einem Computer als zweidimensionale Bilder (Szintigramme) dargestellt werden.

Auch das Erstellen von Querschnittsbildern der zu untersuchenden Körperregionen ist so möglich (SPECT- oder PET- Untersuchung).

10.1.2 Lungenventilationsszintigraphie

Zur Untersuchung der Belüftung der Lunge wurde früher eine Ventilationsszintigraphie durchgeführt. Dazu wird ein radioaktives Edelgas inhaliert und dynamisch mit einer Gammakamera die Verteilung dargestellt. Alternativ wird heute durch das Einatmen Tc-99m markierter Aerosole nur der erste Teil der Ventilation, die Inhalation, untersucht.

Über die Atemluft wird eine radioaktive Substanz zugeführt, deren Verteilung in den Lufträumen der Lunge anhand der von ihr ausgehenden Gamma-Strahlung beobachtet wird. Die Ventilationsszintigraphie kann entweder während des Einatmens eines radioaktiven Edelgases oder nach dem Einatmen von radioaktivem Aerosol nach dessen Ablagerung im Bronchialsystem mit der Gamma-Kamera durchgeführt werden. Die Strahlenbelastung von Patienten und Personal ist auf Grund der niedrigen Gammaenergie und der kurzen Halbwertszeit gering.